Hellsinki Metal Festival mit dritter Auflage
Hellsinki Metal Festival mit dritter Auflage

Helsinki, Finnland
Ohne große, bekannte lokale Bands scheint es schwer zu sein, Akzeptanz zu finden. Nach den ersten beiden erfolgreichen Jahren hat sich das Hellsinki Metal Festival selbst Grenzen aufgezeigt: auf renommierte Bands aus Finnland für den Samstag verzichtet und ein Headliner scheint nicht auszureichen.
Das Line-up der dritten Auflage des Hellsinki Metal Festivals war sicherlich nicht schlecht, bot eine große Variation und auch einige Kracher im Bereich des Heavy Metals, reichte aber nicht aus, um die Vorjahresergebnisse zu erreichen. Die Besucherzahl war offensichtlich geringer als in den Jahren zuvor, auch wenn es dazu kein öffentliches Statement gibt. Am Samstag fehlte ein finnischer Publikumsmagnet wie Moonsorrow am Freitag, die mit einer tollen Performance den ersten Tag des Festivals abrundeten.
Wie gewohnt eröffneten am Freitag lokale Bands aus Finnland auf den Outdoor-Bühnen und heizten den Tag ebenso an wie feinster fränkischer Death Metal von Kanonenfieber und die Doom-Metaller Candlemass. Forbidden ebneten den perfekten Weg für Fear Factory und King Diamond, die beide ablieferten, aber für unheimliches Chaos bei der Zulassung der Pressefotografen sorgten. In der dunklen Eishalle ging es mit der Musik wie immer düster zu. Die Chilenen von Decessus legten vor und gaben den Staffelstab an die nachfolgenden Bands weiter, bis schließlich die schon erwähnten Pagan-Metaller von Moonsorrow den Abschluss bildeten.
Den Anfang am zweiten Festivaltag machten Luna Kills mit einem tollen Auftritt. Damit haben sie ihr Engagement für das Wacken Open Air 2026 gerechtfertigt. Napalm Death haben trotz ihres Alters immer noch die Power von früher, ebenso wie Michael Schenker. Enslaved spielten mit großer Freude und auf Hatebreed ist sowieso Verlass. Die US-Hardcore-Metaller sind in der Lage, den Spaß von der Bühne auf das Publikum zu übertragen und es mit großen Bällen zu einer abendlichen Sporteinheit zu animieren. Ohne Venom gäbe es viele Bands nicht, heißt es, denn sie wurden von dem aggressiven und rohen Stil beeinflusst. Sie sind zwar etwas in die Jahre gekommen, haben es aber immer noch drauf und die ausgeharrten Zuschauer dankten es ihnen.
Indoor legten die Belgier von Brutal Sphincter mächtig los und die schottische Party Cannon machte ihrem Namen alle Ehre. Die Japaner von Sigh lieferten eine schöne Exotic, bevor Cult of Luna zunächst Probleme mit dem Bühnenaufbau hatten, diese aber nach einer Weile überwinden konnten. Me and That Man fiel mit ihrem Rock Metal als etwas zu „hell“ aus der Reihe der düsteren Gestalten, was Blood Fire Death als letzte Band des Festivals wieder geraderückten.
Bei aller Kritik muss jedoch auch positiv angemerkt werden, dass die Veranstalter die vorherige Kritik ernst genommen und das Sicherheitskonzept optimiert haben. So wurden die Notausgänge nun beispielsweise sehr deutlich markiert. Wir freuen uns auf 2026 und hoffen auf ein hochwertiges Line-Up.